Festreise nach London
Als ich meine C1 deutsche Sprachkenntnis verdient hatte, musste ich sofort irgendwo reisen wo ich wieder Englisch sprechen könnte. Nach eine Woche wieder zuhause in Erfurt habe ich meine Koffer gepackt und bin nach London geflogen. Die Sprache dort ist ähnlich genug zu die Richtige; mit einem günstigen Flug reicht es.
An dieser Reise hatte ich die Ehre eine Freundin aus der USA zu treffen. Obwohl sie jetzt in Michigan wohnt, kannte ich sie aus Texas, dann Chicago, und später San Francisco. Zufällig haben wir auch einen gemeinsamen Geburtstag. Weil es ihre erste Reise nach London war, war ich schon oft hier unterwegs. Trotzdem hatte ich kein Problem den Tourist zu spielen.
Die erste paar Tagen waren wie erwartet. Ich habe mit der Sprache gekämpft und sie fand das lustig. Sie hat Probleme mit ihr Bankkarte und musste oft mit der Bank telefonieren und ich fand das nicht lustig. Als ich direkt von einer Bäckerausbildung kam, hatte ich sie überall zu Bäckereien geschleppt. Am Anfang fand sie auch die interessant; später war sie zu anderen Museen gegangen als ich weiter gereist war.
Ich fand es riesig interessant, dass so viele unterschiedlichen Bäckereien in London existieren. Viele waren ganz typisch mit Kaffee und Sitzplätze; andere waren industrielle im Gefühl. Die Produkte waren nicht immer so besonderes und ein paar definitiv ohne Liebe gebacken. Dachte ich dass vielleicht ich sowas ähnlich eines Tages auch machen könnte.
Zum Glück gibt es auch Käsemöglichkeiten und eine Brauerei. Diese Welle von lokalen und kleinen handwerklichen Betrieben ist auch in London angekommen. Ich habe sowas in San Francisco erlebt und weiß dass die Welle in Chicago kommt. Deutschland ist noch nicht da; ich glaube diese Mom-and-Pop-shop Welt bliebt länger vor die Welle richtig kommt. Die Deutscher sind jetzt nur Hipsters mit Bärte und karierten Hemds; die Nachfrage kommt in ein paar Jahren, MMN (tr., IMO).
Natürlich ist keine Reise nach London komplett ohne Frühstück! Jeder Morgen hatte ich sowas wie ein English Breakfast. Das war so lecker und auch ziemlich billig. Und natürlich gab es ein paar nicht so schöne Speisen, aber niemals schlecht.
Meine Mitreisende mochte eine Bootsführung machen. Wir waren am der Thames nach Greenwich gefahren und hatten sehr schöne Ausblicke gesehen. Sehr wert mit sehr hilfreiche Unterhaltungen. Sie arbeitet als Therapeutin; ich hatte meine Probleme mitgebracht.
An der Rückreise zurück nach London hatten wir eine Kneipe gefunden mit einem kleinen Raum, in dem nur wir sassen. Der war ruhig und schön und wir beiden haben unsere Gedanken gesammelt und aufgeschrieben. Für mich war dessen Nachmittag ein Highlight: entspannt und gemütlich, fast Hygge.
Mit der Reise zum Ende hatte ich meine Verabschiedung gesagt und war nach Stansted mit Zug gereist. Natürlich war mein billiger Flug spät abends in Frankfurt gelandet; das heißt, dass der letzte Zug nach Erfurt schon lange her weg waren. So, war ich in Frankfurt um 22:30 und der nächste Zug fährt um 2:30. Ich war nicht allein im Flughafen aber es gibt nicht viele sehenswert (außer Leute) in dieser Uhrzeit.
London ist immer eine teure Reise, aber es war extrem wert und ich habe es nach meiner Ausbildung verdient. Meine nächste Aufgabe und große Herausforderung ist eine Entscheidung wie es weitergeht. In meiner Zeit mit meiner Mitreisende habe ich entschieden nicht wieder bei der Bäckerei in Erfurt zu arbeiten (wie angeboten). Ich bin in Deutschland etwas zu lernen und zu erfahren. Arbeiten als Angestellte gehört nicht dazu. Ich muss jetzt meinem zukünftigen Chef absagen… und das wird nicht einfach.
Aber wenn das nicht mein Weg ist, was ist?